Europäische Kollektivklage - Referenzrahmen für ein leistungsfähiges europäisches Justizsystem

von: Eva-Maria Kowollik

Nomos Verlag, 2018

ISBN: 9783845286433 , 304 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

Mac OSX,Windows PC für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 92,30 EUR

eBook anfordern eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Europäische Kollektivklage - Referenzrahmen für ein leistungsfähiges europäisches Justizsystem


 

Cover

1

Einleitung

29

A. Anlass der Untersuchung

29

B. Methodische Herangehensweise

33

C. Struktur der Untersuchung

34

Erstes Kapitel: Grundlagen kollektiver Klageverfahren im Verbraucherrecht

37

A. Vorbemerkungen zum europäischen Verbraucherschutzrecht

37

I. Entwicklung der Verbraucherpolitik

37

II. Verbraucherorganisationen

40

B. Zum Begriff des kollektiven Rechtsschutzes in Europa

42

I. Ambiguität der Begriffsfassung in Europa

42

1. Analyse der Begriffsgeschichte in Europa

42

2. Rechtswissenschaftlicher Sprachgebrauch in Europa

44

3. Zweck des Zivilprozesses als Abgrenzungskriterium

45

4. Funktionaler Ansatz am Individual- oder Kollektivinteresse

46

5. Ergebnis zur Terminologie: Kollektiver Rechtsschutz

48

II. Dogmatische Klassifizierung des kollektiven Rechtsschutzes

48

1. Klagebefugnis von sog. qualifizierten Einrichtungen oder das Problem der »rationalen Apathie«

48

2. Private law enforcement

51

a) Kollektiver Individualrechtsschutz

51

b) Terminologie: Massenschaden

51

c) Charakteristika: Der Schadensbegriff des Massenschadens

52

aa) Plötzliche, zentral und zeitlich bestimmbare Schädigung

52

bb) Schleichende Schädigung über einen gestreckten Zeitraum

53

cc) Quorum

54

d) Zwischenergebnis

55

3. Ergebnis

56

III. Rechtsschutzziel

56

1. Feststellungsklage nach deutschem Vorbild

57

2. Leistungsklage nach deutschem Vorbild

58

a) Anforderungen an das Leistungsbegehren

58

b) Unterlassungsbegehren

59

3. Rangverhältnis

60

C. Kollektiver Rechtsschutz aus Unternehmensperspektive

60

I. Das Leitbild von KMU in der Union

61

II. Abgrenzungskriterien für KMU in Europa

62

III. Relevanz von Maßnahmen des kollektiven Rechtsschutzes für KMU

63

IV. Sicherung der Unternehmensinteressen im gemeinsamen Binnenmarkt

64

1. Der »verletzliche« Verbraucher

64

2. Unternehmensinteressen

65

Zweites Kapitel: Vom Klassiker des Zwei-Parteien-Prozesses zu multi-party-actions

68

A. Rechtspolitischer Hintergrund

68

B. Genese und Status Quo in Europa

69

I. Einführung

69

II. Vorgeschichte – Der Zugang der Verbraucher zum Recht

69

III. Die Idee kollektiver Rechtsschutzinstrumente im Verbraucherrecht

72

IV. Status Quo auf europäischer Ebene

75

1. Europäische Kommission

75

2. Europäisches Parlament

76

3. Gegenwärtige Initiativen auf europäischer Ebene

77

C. Ausprägungen kollektiven Rechtsschutzes zur Geltendmachung von Massenschäden in ausgewählten mitgliedstaatlichen Rechtsordnungen

79

I. Musterverfahren

79

1. Ausformungen von Musterverfahren in Deutschland und England

80

a) Kapitalanlegermusterverfahrensgesetz (KapMuG)

81

aa) Geteilter Verfahrensablauf

82

bb) Zwischenverfahren

83

cc) Fortsetzung der ausgesetzten Verfahren

84

b) Group litigation

85

aa) Voraussetzungen und Durchführung

85

bb) Prozessleitende Maßnahmen

87

2. Zusammenfassung und Vergleich

87

II. Unterlassungsklagenrichtlinie und Beispiele nationaler Umsetzung in Deutschland und Frankreich

88

1. Verbandsunterlassungsklagen nach europäischem Recht

89

a) Unterlassungsklagenrichtlinie

89

b) Klagebefugnis qualifizierter Einrichtungen

90

c) Richtlinienumsetzung

92

2. Beispiele mitgliedstaatlicher Verbandsklagen

92

a) Deutschland

92

aa) Hintergrund

92

bb) Verbandsklage nach dem UKlaG

93

b) Die französische »action de groupe«

93

aa) Hintergrund

93

bb) Der französische Mechanismus im Einzelnen

94

(1) Standardverfahren

95

(2) Procédure d’action de groupe simplifiée

96

3. Gesamtergebnis

96

III. Interessenbündelung de lege lata

97

1. Anspruchsbündelung ab initio

97

a) Prozess-rechtlich

97

aa) Beispiel Deutschland

97

bb) Europäische Ebene

98

b) Materiell-rechtlich

99

2. Abgrenzung zur Verbindung a posteriori

99

3. Ergebnis

100

IV. Sammelklagen nach amerikanischem Vorbild

101

1. Globale Perspektive: Die amerikanische class action

101

a) Rechtshistorischer Hintergrund

102

b) Idee der class action

103

c) Ablauf des Verfahrens nach Rule 23 FRCP

104

aa) Prüfungsverfahren und certification order

104

bb) Vom jury trial zum Endurteil

106

cc) Verteilungsphase

106

2. Zusammenfassung

106

V. Ergebnis

107

Drittes Kapitel: Von der Empfehlung der Kommission hin zu einem europäischen Referenzrahmen

108

A. Die Empfehlung der Europäischen Kommission 2013

108

I. Übersicht zur Kommissionsempfehlung

108

1. Vorbemerkung und Zweck der Kommissionsempfehlung

108

2. Die Empfehlung der Kommission im Überblick

109

a) Begriffsbestimmungen und Anwendungsbereich

109

b) Allgemeine Grundsätze

110

c) Besonderer Teil

111

3. Inhaltliche Bewertung der Empfehlung der Kommission

112

II. Die Bedeutung einer Empfehlung für die europäische Entwicklung

114

1. Rechtswirkungen einer Empfehlung

114

2. Bewertung der Empfehlung für die europäische Rechtsentwicklung

116

III. Ergebnis

117

B. Bedarf an einer europäischen Kollektivklage

117

I. Kein potenzieller Mehrwert

118

II. Kompetenz der Union zum Erlass eines Kollektivrechtsbehelfs

120

1. Kompetenzordnung der Europäischen Union

120

2. Ermächtigungsgrundlage

121

a) Verbraucherschutzpolitik, Art. 169 AEUV

121

b) Justizielle Zusammenarbeit in Zivilsachen, Art. 81 AEUV

122

c) Binnenmarktkompetenz, Art. 114 Abs. 1 AEUV (ggf. i. V. m. Art. 169 Abs. 2 Buchst. a) AEUV)

123

aa) Subjektive Komponente

124

bb) Objektive Komponente

124

d) Lückenfüllungskompetenz, Art. 352 AEUV

125

e) Ergebnis

126

3. Zusammenspiel mit dem Grundsatz der Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit

126

4. Ergebnis und Schlussfolgerung

128

C. Missbrauchsgefahren einer europäischen Kollektivklage aus Unternehmenssicht

129

I. Kollektivklagen und externe Unternehmenskommunikation

130

II. Missbrauchsgefahr einer schädigenden Rechtsverfolgung

131

III. Finanzielle Auswirkungen und Risiken

133

IV. Ergebnis

133

D. Ein »kohärenter europäischer Referenzrahmen für Kollektivklagen«

134

I. Hintergrund

134

II. Arbeitsgruppe des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) »Referenzrahmen Sammelklage«

135

III. Assoziierung mit dem Draft Common Frame of Reference

136

IV. Vorschlag eines »kohärenten europäischen Referenzrahmens für Kollektivklagen«

137

1. Vorschlag

137

2. Adressaten eines kohärenten europäischen Referenzrahmens für Kollektivklagen

138

V. Anwendungsbereich des Referenzrahmens

139

1. Horizontaler oder sektoraler Referenzrahmen

139

2. Räumlicher Anwendungsbereich

140

Viertes Kapitel: Einzelne Elemente eines kohärenten europäischen Referenzrahmens für Kollektivklagen

141

A. Erforderliche Feinjustierung: Erste Stufe Das Verfahren vor dem Verfahren und das Eröffnungsverfahren

142

I. Vorschläge für eine vorgerichtliche Streitbeilegung

142

1. Verbindliches Vorverfahren – Verbesserung der unternehmenseigenen Verfahren zur Beschwerdebearbeitung

142

2. Alternative Streitbeilegungsmechanismen bei Verbraucherkonflikten

143

a) Die alternative Streitbeilegung

143

aa) Freiwilliger oder obligatorischer Schlichtungsversuch

145

bb) Hindernisse von AS bei Kollektivklagen

145

(1) Beeinträchtigung des Grundsatzes des effektiven Rechtsschutzes

146

(2) Strategische Hindernisse

147

(3) Verfügbarkeit von Schlichtungsstellen

147

(4) Vereinbarkeit des Wesens der AS mit Kollektivklagen

148

(5) Zwischenergebnis

148

cc) Vertragliche Schlichtungsklauseln

149

(1) Schlichtungsklauseln in AGB von Unternehmen

149

(2) Individualvertragliche Vereinbarung

150

(3) AGB der Verbraucherrechtsschutzversicherung

150

(4) Zwischenergebnis

151

b) Vergleichsweise Beendigung der Streitigkeit vor dem gerichtlichen Verfahren

151

c) Gerichtliche Bestätigung im Falle einer erfolgreichen vorgerichtlichen AS oder Vergleich

152

3. Exkurs: Ausschluss der Kollektivklage »The collective action waiver«

153

II. Verfahrenseinleitung und Eröffnungsverfahren

154

1. Anwendungsbereich der europäischen Kollektivklage

154

a) Personeller Anwendungsbereich

154

b) Sachlicher Anwendungsbereich

155

2. Verfahrenseinleitung: Antrag auf Durchführung eines Kollektivklageverfahrens

156

a) Antrag

156

b) Repräsentationsprinzip

156

3. Kollektivklagezertifizierung

157

a) Vier Grundvoraussetzungen der class certification nach amerikanischem Vorbild

158

b) Kollektivklagezertifizierung auf europäischer Ebene

159

c) Rechtliche Form der Kollektivklagezertifizierung und Anfechtbarkeit

161

4. Streitwertfestsetzung

162

5. Beitritt zum Verfahren und Austritt

162

6. Einschränkung der Notwendigkeit der Anführung von Partizipierenden in Schriftsätzen

163

7. Die Bildung des Kollektivs

164

a) Die Art und Weise der Bekanntmachung

164

aa) Standardisierung der Informationsgewährung

165

bb) Amtliche Veröffentlichung durch elektronisches Klage- und Urteilsregister

166

cc) Anderweitige Bekanntmachung

167

dd) Zwischenergebnis

169

b) Gegengewichte der Informationsgewährung

170

aa) Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse

171

(1) Bedeutung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen für den Wettbewerb

171

(a) Wirtschaftliche Perspektive

171

(b) Funktionierender Wettbewerb

172

(2) Verfahrensrechtliche Absicherung des Geheimnisschutzes

172

(3) Zwischenergebnis

173

bb) Persönlichkeitsschutz von Unternehmen

174

c) Ergebnis

175

III. Prozessfinanzierung

175

1. Grundlagen

175

2. Instrumentarien zur Finanzierung des gesamten Prozesses

176

a) Abgrenzung zu anderen Formen der Prozessfinanzierung

176

aa) Prozesskostenhilfe

176

bb) Rechtsschutzversicherung/Prozesskostenversicherung

178

b) Phänomen: Gewerbliche Prozessfinanzierung durch Dritte

179

aa) Financiers und wesentliche Regelungsgegenstände

179

bb) Finanzierungsoptionen

181

(1) Active Funding

181

(2) Passive Funding

181

cc) Stellungnahme zum Geschäftsmodell

182

3. Ergebnis für den Referenzrahmen

184

IV. Zwischenergebnis für den europäischen Referenzrahmen im Hinblick auf die Einleitung des Kollektivverfahrens: Erste Stufe

186

B. Erforderliche Feinjustierung: Zweite Stufe Erkenntnisverfahren

190

I. Aktive und flexible Prozessleistung

190

II. Qualifizierter rechtlicher Beistand bei Kollektivklagen

191

III. Verfahrensmanagementkonferenz

192

IV. AS während des Erkenntnisverfahrens

193

1. Kollektive außergerichtliche Streitbeilegung und Vergleich

193

2. Verjährungshemmung

194

V. Kein Ausforschungsbeweis

194

VI. Gerichtliche Zuständigkeit für Kollektivklagen

196

1. Gefahr des Forum Shopping

196

2. Internationale Zuständigkeit für Kollektivklagen

198

a) Sachlicher Anwendungsbereich der EuGVVO

199

b) Gerichtsstände der EuGVVO

199

aa) Allgemeiner Gerichtsstand der EuGVVO

199

bb) Besondere Gerichtsstände der EuGVVO

200

(1) Gerichtsstand der unerlaubten Handlung, Art. 7 Nr. 2 EuGVVO n. F.

201

(2) Verbrauchergerichtsstand bzw. Klage am Erfüllungsort

202

3. Zentralisierung der Gerichtszuständigkeit

203

a) Rs. C-352/13

203

b) Entsprechende Regelung für Kollektivklagen

204

c) Privatautonome Möglichkeit der Gerichtsstandsvereinbarung

207

d) Ergebnis: Forderung einer zentralisierten / ausschließlichen Zuständigkeit

207

4. Sachliche Zuständigkeit (Spezialisierte Gerichte bzw. Kammern)

208

a) Herausbildung spezialisierter Gerichte

208

b) Gerichtsinterne Zuständigkeit

210

VII. Anwendbares Recht

210

1. Rom I

211

2. Rom II

212

3. Rechtswahl

213

4. Eigene Kollisionsregel

213

a) Recht des Staates des Beklagtensitzes

214

b) Recht des am stärksten betroffenen Marktes

215

c) Handlungsort

215

d) Ergebnis

215

VIII. Konkurrierende Kollektivklagen und Auswirkungen einer anhängigen Kollektivklage auf Individualverfahren

216

1. Lis pendens

217

2. Sperre der Individualklage

218

a) Verb. Rs. C-381/14 und C-385/14

219

b) Rechtliche Beurteilung

221

IX. Verjährungsproblematik

222

X. Anforderungen an den europäischen Referenzrahmen für das Erkenntnisverfahren: Zweite Stufe

222

C. Erforderliche Feinjustierung: Dritte Stufe Urteilsphase

225

I. Die Entscheidung im Kollektivverfahren

225

II. Die Wahl zwischen Individualschadens- vs. Gesamtschadensbeurteilung

225

1. Individualistische Dimension

226

2. Kollektive Dimension

227

3. Zwischenergebnis

229

III. Bindung an das Kollektivklageurteil – Opt-in oder Opt-out?

230

1. Allgemeines

230

2. Opt-in

231

3. Opt-out

231

4. Beurteilung aus Unternehmenssicht

232

5. Ergebnis für den Referenzrahmen

234

IV. Verbot von Strafschadensersatz und Gewinnabschöpfung

234

1. Verbot des Strafschadensersatz

234

a) Pönale Elemente des privatrechtlichen Schadensausgleichs

235

b) Funktionen des Strafschadensersatzes

235

c) Ergebnis

236

2. Gewinnabschöpfung

236

a) Gewinnabschöpfungsanspruch nach deutschem Vorbild

237

b) Gewinnabschöpfungsanspruch bei Massenschäden

238

V. Haftungshöchstgrenzen (Liability caps)

239

VI. Die Kostenrisikoverteilung – Kostenersatzanspruch der obsiegenden Partei

240

VII. Herabsetzung der Verfahrenskosten

242

1. Gerichtskosten

242

2. Sicherheitsleistung für den Prozesskostenersatz

244

3. Verbot von Erfolgshonoraren

244

a) Formen eines Erfolgshonorars

245

b) Verbot von anwaltlichen Erfolgshonoraren

246

c) Alternativen

247

aa) Stundenweise Vergütung

247

bb) Anwaltsgebührensubventionierung

248

cc) Kollektivklagegebühr

248

d) Ergebnis

249

IX. Anforderungen an den europäischen Referenzrahmen für die Urteilsphase: Dritte Stufe

251

D. Erforderliche Feinjustierung: Vierte Stufe Rechtsmittel/ Anerkennung und Vollstreckung

253

I. Rechtsmittel – Rechtszug für die europäische Kollektivklage

253

1. Eine Revisionsinstanz für die europäische Kollektivklage

253

a) Rechtszug der europäischen Kollektivklage in den Mitgliedstaaten

253

b) Europäische Revisionsinstanz

253

c) Ergebnis

254

2. Rechtsmittelbefugnis

254

II. Grenzüberschreitende Anerkennung und Vollstreckung

255

1. Vorbemerkung

255

2. Anerkennung und Vollstreckung von Kollektivklageurteilen

255

3. Ergebnis

258

III. Anforderungen an den europäischen Referenzrahmen für Kollektivklagen: Vierte Stufe

259

Fünftes Kapitel: Vorschlag eines einheitlichen europäischen Referenzrahmens für Kollektivklagen

260

Literaturverzeichnis

271

Entscheidungen des Gerichtshofs der Europäischen Union

289

Ausgewählte Veröffentlichungen der Europäischen Union mit Bedeutung für den kollektiven Rechtsschutz

290

Anhang: Empfehlung der Kommission vom 11. Juni 2013

295