Amor Amaro und die tote Nachbarin - oder die diversen Arten der Liebe

von: Marco Toccato

epubli, 2018

ISBN: 9783746733692 , 200 Seiten

5. Auflage

Format: ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 1,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Amor Amaro und die tote Nachbarin - oder die diversen Arten der Liebe


 

 

 

 

 

Unter eigenartigen Umständen wird die regional bekannte Schriftstellerin und Möchtegernmalerin Loretta Leindeetz tot aufgefunden. Ist sie das Opfer eines Nachbarschaftsstreits, war es einer ihrer zahlreichen Feinde oder ging es um ihr Geld? Amor Amaro ermittelt, um seinem Freund Hans Kleinert zu helfen, der der Hauptverdächtige ist. Viele Erinnerungen an die gemeinsame Kindheit in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts und Bilder aus dem alten Kronenburg-Haufen erscheinen und nebenbei wird ein Mord in einem Vorort, der fiktiven Großstadt Kronenburg im Ruhrgebiet aufgeklärt.

 

Marco Toccato, Jahrgang 1951 ist in Italien geboren und in Deutschland aufgewachsen. Das Buch „Amor Amaro und die tote Nachbarin“ ist sein erstes Buch. Sein Vater kam mit einer der ersten Gastarbeiterwellen ins boomende Westdeutschland, wo es Arbeit gab, aber wenig Verständnis für die neuen Bürger.
 

 

 

 

Hans Kleinerts Wahlspruch ist:

 

„In fünf Jahren lachen wir drüber!“

 

Doch es ging fast zwanzig Jahre und ist noch nicht vorbei.

 

Sie lachen hoffentlich schon jetzt!

Viel Spaß!

 

 

Dieses Buch ist eigentlich kein Kriminalroman! Es beginnt zwar mit dem Leichenfund der Nachbarin, jedoch wird der nur genutzt, um an Orte und Zeiten zu erinnern, die leider verändert und vergangen sind. Außerdem geht es um eine Liebesgeschichte, die völlig ohne Sex auskommt.

 

Es handelt sich also um ein Buch, das auf alles übliche verzichtet, mit dem man Verkaufszahlen treibt.

 

 

 

 

© 2018 Marco Toccato

Umschlag, Illustration: Marco Toccato

Lektorat, Korrektorat: Marco Toccato

 

1. Auflage vom Mai 2016

2. korrigierte Auflage vom Juni 2017

3. korrigierte Auflage vom Juni 2018

 

 

Verlag: epubli.de - Selbstverlag

Druck: epubli.de - Selbstverlag

Printed in Germany

 

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

 

Alle Namen, alle Personen und die Handlung sind frei erfunden. Sollten Menschen ähnlich heißen oder Ähnliches erlebt haben, so ist das rein zufällig und unbeabsichtigt.

 

Marco Toccato

 

 

Amor Amaro

und die tote Nachbarin

 

 

 

 

 

 

 

 


Vorwort

Sie sind noch da? Dann danke ich Ihnen, dass Sie mein Buch lesen wollen. Es war eine kluge Entscheidung. So schlimm wird es gar nicht! Ich bin sicher, Sie werden Spaß haben und eventuell neue Einsichten bekommen.

Für die Hilfe bei der Erstellung danke ich besonders Menschen in der unmittelbaren Umgebung eines Freundes und ihm selbst. Weil sie und er mir Ideen für einige der Stränge lieferten. Auch wenn sie eventuell nicht alle erfreut sein werden, war ihre Mithilfe äußerst wertvoll.

Begonnen habe ich das Buch, weil ich es meinem besten Freund als Therapie seines damals problematischen Befindens verordnet und ihm Linderung, wenn nicht gar Heilung versprochen habe.

Es hat geklappt, sein „AntiStressOlin*“- Tank ist fast vollständig aufgefüllt.

Ganz besonderer Dank geht an E. M., einen ganz besonderen Menschen, für Rat zu den künstlerischen Dingen, den Verbesserungen einzelner Figuren und vor allem für die sanften und anregenden Stupse, die mir immer wieder gegeben wurden. Ohne diese Person und den Gedankenaustausch wäre das Buch nur halb so dick und damit nie komplett geworden.

Bei manchen Passagen habe ich den Eindruck, dass nicht ich der Verfasser bin, sondern dass ich durch diese sanfte Führung zum Ghostwriter geworden bin. Egal!

Ich freue mich, wenn Sie sich beim Lesen freuen und mir das sogar mitteilen z. B. per Mail an

detektei@MarcoToccato.com!

 

 

 

* Wenn sie wissen wollen, was „AntiStressOlin“ ist, lesen Sie einfach weiter ;o)

 

 

 

 

1. Ein hübsches Arrangement


T

ja, da saß sie nun mit ihren Toastbrotschenkeln, wie sie mal geschrieben hat, auf ihrem schönen Duschklo und war tot. Loretta Leindeetz eine regional bekannte Verfasserin von hochgehypten Groschenromanen, die teuer verkauft werden.

Ehemals Reporterin bei einer Tageszeitung, aber nun mit Mitte sechzig Rentnerin. Man hatte ihr einen Schal um den Hals geknotet und zugezogen, um sie umzubringen? … oder nur auf dem Sanitärmöbel zu fixieren?

Schön sah es nicht aus. Ihre sehr umfangreichen Oberschenkel waren kalkweiß und vollständig über der runtergelassenen schwarzen Jerseyhose und dem Schlüpfer, der oben auf lag, zu sehen. Darüber wölbte sich der ebenfalls mächtige Oberkörper in einer weiten, schwarzen Tunika. Er ging in den weißen Hals, das Doppelkinn und den Kopf mit knallrot gefärbten Haaren über, auch hier war die Haut extrem blass, nicht nur weil sie tot war.

Auf ihren Kleidungsstücken waren reichlich Katzenhaare zu sehen, so als hätte sie sich in deren Lagerstätte gewälzt. Eine der Katzen, ein braungetigertes, freches Ding strich um die Beine der vielen Personen im engen Badezimmer rum.

Für mich fing die Arbeit nun bald an, aber das wusste ich noch nicht. Mein Name ist Amor Amaro, ja wirklich! und ich bin Privatdetektiv. Meine Eltern stammen aus Sizilien und kamen in den 1950er Jahren nach Kronenburg-Haufen. Die Kronenburg-Haufener-Stahlwerke boten vielen gute Arbeit, Mangelware in Sizilien früher wie heute. Ich war damals 6 Jahre alt und staunte über Deutschland. Jetzt bin ich 65, habe schwarzes, dichtes und kurzgeschnittenes Haar mit grauen Fäden und kämpfe leider dauernd mit meinem Gewicht, denn 87 kg bei knapp 1,70 m ergeben keinen guten BMI, meint mein Arzt.

Wie gesagt kamen wir 1957 nach Kronenburg-Haufen und seitdem kenne ich Hans Kleinert. Hans und ich sahen uns erstmals bei Taschen vor dem Schaufenster. Taschen war ein Geschäft am Ende der Haufener Brücke gegenüber der „Dünnen Martha“, wo es Papier, Füllfederhalter (Nachfolger des Gänsekiels) und so weiter gab. Es lag ähnlich, wie heute der Buchladen, nämlich wenn man von der Brücke kam Richtung „Dünne Martha“ auf der ersten Ecke links.

„Dünne Martha“ sagt Ihnen nichts? Das ist genau genommen die Normaluhr in Haufen mitten auf dem Brückenplatz. Das Wahrzeichen des Ortsteils, nämlich eine gusseiserne Uhr, die in den 1980ern nach historischem Vorbild wiedererrichtet wurde.

Die „dünne“ Martha soll die Frau einer hochgestellten Persönlichkeit im alten Haufen gewesen sein, die entgegen ihrem Spottnamen übergewichtig war.

Er stand mit seiner Schwester Gisela vor dem einen Fenster und ich mit meinem Vater vor dem anderen, wir waren gerade in unsere Wohnung an der Kornhofer Straße eingezogen und machten ein erstes Sightseeing in der neuen Heimat. Wie ich dann erfuhr, war es bei Hans ebenso, er war in der Rieslingstraße Ecke Kornhofer Straße angekommen. Sein Vater betrieb dort eine Gaststätte; im Ausschank war „Anton Bier“ und das in Kronenburg!

Später trafen wir uns auf dem Spielplatz im Park beim Krankenhaus Bethesda und blieben dann bis 1972 zusammen. Dazu später mehr.

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Apropos dünne Martha, die Nachbarin von Hans, die nun tot ist, hätte man im selben Sinne die „Dünne Loretta“ nennen können, denn sie war auch „schwer“, was nun wieder das oben begonnene Bild auch nicht schöner machte.

Hauptkommissar Werner Große Kleinhaus vom Kronenburger Morddezernat, tat sich schwer die Leiche anzusehen. Frau Dr. Renate Kleine-Kurzius, die Gerichtsmedizinerin brauchte Hilfe von zwei Kollegen des Hauptkommissars, die Kommissare Paul Tietz und Holger Bernhaus, um sie sanft vom Klo auf den Boden zu bekommen. Sie hatte alles in der Auffindlage gesehen und untersucht. Vom Fotografen war alles dokumentiert worden.

Kaum hatte sie den Schal vom darüber liegenden Absperrhahn gelöst, fielen ihr um die 100 kg in die Arme. Nun waren die im Zinksarg und wurden zum Fahrzeug gen Pathologie gebracht.

Außer dem Ventilator in dem fensterlosen Badezimmer lief auch die Klodusche permanent. Der Auslöseknopf war blockiert. Alles in allem war es ein hübsches Arrangement, aber warum?

„Und Frau Doktor, was können Sie sagen? Wann wurde sie umgebracht? War es hier oder nicht? Was war die Todesursache?“ fragte Große Kleinhaus sehr ungeduldig.

„Genaues kann ich Ihnen erst sagen, wenn ich sie auf dem Tisch habe, aber ich schätze, dass sie heute zwischen 15.00 und 17.00 Uhr gestorben ist, also vor einer bis drei Stunden ungefähr. Sie wurde scheinbar hierher geschleift, jedenfalls sehen ihre verrutschten Strümpfe an den Hacken danach aus und dann im wahrsten Sinne des Wortes auf den Topf gesetzt und mit dem Schal fixiert, vielleicht auch damit erdrosselt.“

„Paul, Holger, was meint ihr, warum wurde die Dame so nett drapiert?“ Große Kleinhaus kratzte sich unterstreichend den Kopf, da wo noch Haare waren. Er war kürzlich 63 geworden und wollte eigentlich bald in...