Haut an Haut - verbotene Gier | Erotischer Roman - Wird Mark mit Connie ihre Chatfantasien ausleben?

von: Cassie Hill

blue panther books, 2022

ISBN: 9783964772091 , 184 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 9,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Haut an Haut - verbotene Gier | Erotischer Roman - Wird Mark mit Connie ihre Chatfantasien ausleben?


 

Kapitel 1

Am Wochenende hatte die ganze Welt Silvester und Neujahr gefeiert und der zweite Januar fiel verflixterweise auf einen Montag. Ich saß mit einer Tasse heißem Kaffee an meinem stets penibel aufgeräumten, großen Schreibtisch in der Firma und sah meine dienstlichen und privaten Mails sowie die Benachrichtigungen auf Facebook durch.

Etwas Wichtiges war nicht dabei.

All meine Mitarbeiter hatten Urlaub gebraucht, um an den Festtagen ihre in ganz Deutschland verstreut lebenden Familien zu besuchen. Deshalb hatte ich als Leiterin der Unternehmenskommunikation eines international tätigen Konzerns mit Sitz in Köln zwischen Weihnachten und Neujahr den üblichen Notdienst übernommen, falls es zu einer Krise in einem unserer zahlreichen Produktionsbetriebe kam. Denn leider machten Fernsehen, Radiosender und Zeitungen keine Ferien.

Es bestand jederzeit die Möglichkeit, dass es in einer unserer Tochtergesellschaften brannte oder einen Unfall gab. Im schlimmsten Fall mit Personenschaden. Die Medien mussten daher stets jemanden aus der Öffentlichkeitsarbeit als kompetenten Ansprechpartner erreichen können.

Glücklicherweise hatte es keinerlei Zwischenfälle gegeben. Die Zeit zwischen den Jahren war ruhig geblieben.

Damit sich alle von dem stressigen Familienhopping erholten, hatte ich meinem Team den ersten Arbeitstag in diesem Jahr zusätzlich frei gegeben. Daher blieb ich an diesem Montag in unserer Abteilung allein. Aber das machte mir nichts aus. Auch dass ich – wie in den letzten Jahren üblich – wieder einmal an den Feiertagen und den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr die Stellung gehalten hatte, war für mich in Ordnung. Ich hatte ja niemanden mehr. Als Einzelkind war ich nach dem plötzlichen Unfalltod meiner Eltern ganz allein. Der richtige Partner zur Gründung einer eigenen Familie ließ bislang noch auf sich warten. Und wenn ich ehrlich mit mir war, hatte ich die Hoffnung, meinem Traummann zu begegnen, fast schon aufgegeben.

An meinem Aussehen lag es nicht. Ich hatte gute Gene. Mit einer Größe von einem Meter siebzig brachte ich dreiundfünfzig Kilo auf die Waage. Außerdem achtete ich pingelig auf mein Äußeres. Mein Bauch war dank des regelmäßigen und disziplinierten Trainings flach, während mein Busen und mein Hintern prall und fest waren.

Es war auch nicht so, dass sich die Männer nicht um mich bemühten, ganz im Gegenteil. Sie sprachen mich oft genug an, machten mir im Fitnessstudio Komplimente für meine durchtrainierte Figur oder für meine ausdrucksvollen grünen Augen. Selbst beim Einkaufen lächelten mich die Männer an und warteten darauf, dass ich zurücklächelte. Andere wichen mit ihrem Wagen im Gang in die gleiche Richtung aus wie ich, begegneten mir rein zufällig um die Ecke noch einmal mit der gleichen Nummer, um mich dann unverblümt wissen zu lassen, dass unsere Wege sich offensichtlich immer wieder kreuzten und wir zusammen etwas trinken gehen sollten.

Nein, das Problem war, dass der Mann der mir gefiel, wohl erst noch geboren werden musste. Nach meinen Erfahrungen mit einigen Exemplaren dieser Gattung war ich mit meinen fünfunddreißig Jahren die personifizierte Kritik.

Im Großen und Ganzen gestaltete sich mein Leben ja durchaus zufriedenstellend. Ich arbeitete in einem tollen Job, der mich Tag ein, Tag aus forderte, fuhr einen großen, schicken Firmenwagen und verdiente gut. Ich brauchte den Cent nicht ein einziges Mal umzudrehen und leistete mir schicke Klamotten und teure Urlaube, die ich meistens mit Katja und Sandra verbrachte – meinen zwei Freundinnen, auf die ich mich in jeder Situation verlassen konnte. Als Single lebte ich in einer für mich allein im Prinzip viel zu großen Mietwohnung mit teuren Möbeln und einer Dekoration, die jeden Ausstatter neidisch gemacht hätte. Ich ging oft und gerne essen oder bestellte mir leckere Gerichte nach Hause.

Ja, ich war zufrieden, fast glücklich – doch in meinem Herzen wohnte eine große Leere. Die tiefe Sehnsucht, diese Leere zu füllen, verdrängte ich durch Arbeit. Doch in stillen Stunden klopfte sie oftmals an. Ich sehnte mich nach einem Mann, mit dem ich mein Dasein teilen konnte.

Ich führte ein wahrhaft luxuriöses, schönes Leben, um das mich viele Menschen beneideten – aber die Sehnsucht blieb.

Während meiner Bereitschaft hatte ich im entspannten Schneidersitz vor dem bullernden Kaminofen, das Handy neben mir und den Dienstlaptop auf den Knien, einige aufgelaufene Themen abgearbeitet – in zerlöcherten Jeans, dicken Wollstrümpfen und einem weiten verfilzten Pulli, mit offenen Haaren und ungeschminkt. Jetzt war der legere Look wieder durch meine übliche Business-Kleidung ersetzt worden – dunkelblaue oder schwarze Kostüme und dezente Etuikleider mit jeweils darauf abgestimmten hochhackigen Pumps. Meine Haare fielen mir nicht mehr in langen, blonden Locken über Schultern und Rücken, sondern waren locker aufgesteckt. Und selbstverständlich trug ich ein bürogemäß dezentes Make-up – ein wenig grünen Eyeliner, der meine Augenfarbe betonte, Wimperntusche, einen Hauch Rouge und etwas Lippenstift.

Den Blick aus dem streifenlosen Fenster mied ich an diesem Montagmorgen wie der Teufel das Weihwasser. Der grauverhangene Himmel mit seinen dicken Schneewolken schlug mir kräftig aufs Gemüt, viel mehr als die einsam verlebten Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, die meine beiden Freundinnen mit Skifahren in Italien und – da war ich mir sicher – mit dem ein oder anderen unsittlichen Flirt verbracht hatten.

Ich klickte die Facebook-Seite auf der Taskliste an. Ein Münchener Kollege war wie ich online. Wir waren seit einigen Monaten auf dieser Plattform befreundet, hatten uns gegenseitig schöne Urlaube gewünscht, uns über den Weihnachtsstress ausgetauscht und ähnliche belanglose Nachrichten geschickt.

Mark Rensing – zwischen einem Meter fünfundachtzig und einem Meter neunzig groß, sportlich, muskulös und mit breiten Schultern. Seine markanten Gesichtszüge machten ihn attraktiv, ja sexy, aber er war auf eine arrogante Weise unnahbar und kalt. In seinen blauen Augen und in seinem Lächeln lag immer eine gewisse Überheblichkeit. Trotzdem hatte ich seine Freundschaftsanfrage auf Facebook angenommen. Schließlich arbeiteten wir bereits seit acht Jahren zusammen.

Plötzlich kam mir die Idee, ihm spontan ein paar Neujahrsgrüße zu senden. Schwungvoll tippte ich: »Ich wünsche dir ein frohes neues Jahr, lieber Mark. Wie gehts dir? Hast du den Vorweihnachts- und Feiertagsstress gut hinter dich gebracht und dich auch ein wenig erholt?«

Zwei Minuten später poppte seine Antwort auf dem Bildschirm auf: »Danke sehr! Dir auch, liebe Connie, ein frohes neues Jahr. Ich habe die ganze Zeit gearbeitet, bis auf die Wochenenden. Es mussten einige Themen bis Jahresende abgeschlossen sein. Weihnachten war ich mit meinen Eltern bei der Familie meines Bruders und Silvester mit ein paar Freunden unterwegs. Da gab es leider ausgesprochen wenig Zeit zum Erholen. Na ja … dafür lass ich momentan gerade alles etwas langsamer angehen …«

»Oh je«, erwiderte ich, »das liest sich in der Tat nicht nach Feiertagen und Erholung – atme mal durch!!!«

»Mach ich«, schrieb Mark. »Und bei dir? Wie waren deine Feiertage?«

»Ich habe auch gearbeitet – ich hatte ja eh Bereitschaft. Wie du weißt, muss ein Mitarbeiter der Unternehmenskommunikation in Notfällen für die Medien erreichbar sein. Aber dafür blieb bei mir der Weihnachts- und Silvesterstress aus. Ich habe mich Weihnachten mit zwei Freundinnen getroffen und Silvester ausnahmsweise von allen Feierlichkeiten ausgeklinkt.«

»Das war bestimmt nicht das Schlechteste. Und jetzt? Wieder zurück in der Firma?«

»Ja. Die Arbeitstage vor dem Kamin waren aber auch nicht übel.«

»Das hört sich gemütlich und behaglich an.«

»War es tatsächlich! Bist du auch wieder in der Firma?«

»Klar. Zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich aber wie du von zu Hause aus gearbeitet«, antwortete Mark.

»Gemütlich vor dem Kamin?«

»Nein, leider nicht. In meiner Wohnung gibt es keinen.«

»Hauptsache warm.«

»Da ist was dran. Aber wir Männer sind ja in der Regel etwas unempfindlicher. Du neigst wahrscheinlich wie die meisten Frauen zum Frösteln?«

Wieso wollte Mark das wissen?

»Wie die meisten Frauen – ja.«

»Dann schicke ich dir am ersten Arbeitstag des neuen Jahres mal eine Umarmung zum Wärmen.«

Eine Umarmung? Zum Wärmen? Von meinem Kollegen Mark?

Etwas verwirrt schrieb ich zurück: »Ist das dein ganz spezieller Neujahrsgruß?«

»Entschuldige, bitte, Connie, falls ich dir zu nahe getreten sein sollte … Das ist mir einfach so aus den Fingern ›geflossen‹. Aber jetzt traue ich mich auch noch, dir zu schreiben, dass ich dich äußerst sympathisch finde.«

Mit weit aufgerissenen Augen saß ich staunend vor dem Bildschirm. Was sollte ich darauf antworten?

»Danke dir. Die Sympathie beruht...