ADAC Reiseführer Rhodos

ADAC Reiseführer Rhodos

von: Klio Verigou

ADAC Reiseführer, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2020

ISBN: 9783956898235 , 144 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 10,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

ADAC Reiseführer Rhodos


 

1 Rhodos-Stadt


Übersichtskarte Nord | Online-Karte

Geschichte in der Altstadt, modernes Leben in der Neustadt

© Getty Images: F.-M. Frei

Rhodos-Stadt: Das Herz der Altstadt schlägt an der Platía Ippokrátous

Information

Online-Karte

Altstadt: Städtische Touristeninformation, Platía Mousíou/Ippotón (Ritterstraße), 85100 Rhodos, Tel. 22 41 07 43 13, Mo–Fr 7–15 Uhr, www.rhodes.gr

Neustadt: Städtische Touristeninformation, Avérof 3, 85100 Rhodos, Tel. 22 41 03 59 45, Mo–Fr 7–15 Uhr, www.rhodes.gr, Griechische Zentrale für Fremdenverkehr (EOT), Ethnárchou Makaríou/Papágou 3, 85100 Rhodos, Tel. 22 41 04 43 35, www.ando.gr/eot

Parken siehe >

Die Altstadt der Inselmetropole ist eine der attraktivsten Griechenlands, UNESCO-Weltkulturerbe und Rhodos’ absolutes Must-See. Ganz nah am Meer umschließen imposante Stadtmauern ein einmaliges Gassenlabyrinth, das Bauwerke aus dem Mittelalter ebenso birgt wie byzantinische Kirchen und osmanische Moscheen. Überblickt wird alles, an höchster Stelle über dem Häusermeer, vom weithin sichtbaren Großmeisterpalast. Rhodos’ Hauptstadt, die auf Griechisch wie die Insel schlicht Rhodos heißt und von Einheimischen oft einfach »póli«, also Stadt, genannt wird, verspricht jedoch nicht nur eine Zeitreise in vergangene Jahrhunderte. Die Neustadt berichtet rund um den quirligen Mandráki-Hafen auch von der jüngeren Geschichte. Nordwestlich des Hafens taucht man ins moderne griechische Leben ein und genießt jeglichen touristischen Komfort – auch an den Stränden.

Das reiche kulturelle Erbe verdankt Rhodos-Stadt der wechselvollen Geschichte, die mit ihrer Gründung im Jahr 408 v.Chr. beginnt. Die antike Siedlung, die von den drei damaligen Stadtstaaten Ialyssós, Kámiros und Líndos gegründet wurde, erstreckte sich in etwa auf dem heutigen Stadtgebiet. Gut erkennen kann man ihr Ausmaß bis heute vom Monte Smith am südwestlichen Rand der Neustadt, auf dem in der Antike die Akropolis von Rhodos-Stadt thronte. Bis 323 v.Chr. war die Inselmetropole bedeutendes wirtschaftliches, politisches und kulturelles Zentrum. Die Stellung als Wirtschaftszentrum im östlichen Mittelmeer verlor die Insel im 2. Jh.v.Chr., als die Kykladen-Insel Délos zum Freihafen erklärt wurde. Bekannt blieb Rhodos jedoch dank der Bildhauertradition und der populären Rhetorikschulen. Dass heute nur noch wenige Reste aus der Antike erhalten sind, liegt an einem Erdbeben, das die Stadt 155 n.Chr. vernichtete.

Während Kirchen und spärliche Reste der Stadtmauer aus der nachfolgenden byzantinischen Epoche stammen, prägen die Bauwerke der Johanniterritter, die von 1309 bis 1522 auf Rhodos herrschten, das Bild der Stadt am nachhaltigsten. Die Ritter bauten Rhodos-Stadt zu einer Festung aus, deren Mauerring bis heute fast komplett intakt ist. Erhalten sind zudem viele Bauwerke aus osmanischer Zeit. Die Osmanen, die Rhodos 1522 eroberten, bauten Kirchen zu Moscheen um und errichteten die auffälligen Häuser mit den Holzerkern. 1912 kamen schließlich die Italiener nach Rhodos. Sie bauten den zu dieser Zeit zerstörten Großmeisterpalast und einige antike Bauten auf dem Monte Smith wieder auf und hinterließen besonders rund um den Mandráki-Hafen viele Gebäude, die den faschistischen Stil der Zeit repräsentieren. Teil Griechenlands wurde Rhodos übrigens erst wieder 1948.

ADAC Mobil

Für Urlauber, die ohne Mietwagen unterwegs sind, ist Rhodos-Stadt ein guter Ausgangspunkt, um die Insel per Bus zu erkunden. Von den Bushaltestellen an der Néa Agorá starten die Fernbusse zu den wichtigsten Orten und Sehenswürdigkeiten der Insel, z.B. nach Líndos, zum antiken Kámiros oder auch zum Südzipfel Prasonísi. Vor der Néa Agorá (auf der Seite des Mandráki-Hafens) fahren die Stadtbusse z.B. zum Rodíni-Park.

Altstadt

Ritterflair mit einem Hauch Antike und Spuren der Osmanen

Übersichtskarte Nord

© Bildagentur Huber: R. Schmid

Auf der Suche nach Souvenirs: in der Einkaufsstraße Sokrátous

Die Altstadt der Inselmetropole gleicht einem Freilichtmuseum, das im Sommer täglich von unzähligen Besuchern gestürmt wird – zu Recht! Die Gassen gewähren nicht nur Einblicke in die Ritterstraße, in das Ordenshospital und den Großmeisterpalast, sondern bergen auch antike Zeugnisse, Gotteshäuser der Byzantiner und Moscheen der Osmanen. Die Gassen laden zum Schlendern ein, quirlige Plätze zum Einkehren in Cafés und Restaurants, Museen und Architektur zum Staunen und die vielen Geschäfte – insbesondere in den Einkaufsstraßen Sokrátous und Aristotélous – zum Shoppen. Ausklingen lassen Einheimische und Touristen den Tag in den Bars und Clubs südwestlich des Hauptplatzes Ippokrátous und an der Platía Ariónos.

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Die »chochlákia« genannten, senkrecht gestellten Kieselsteine, mit denen die Altstadtgassen gepflastert sind, stammen aus dem Meer und sind charakteristisch für Rhodos und den Archipel. Mit »chochlákia« – dann meist in Schwarz und Weiß – sind auch Kirchen, ihre Höfe und alte Häuser geschmückt. In Letzteren werden sie oft zu floralen oder geometrischen Motiven zusammengelegt.

Sehenswert
Aphrodite-Tempel

| Ruine |

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Gleich nach Betreten der Altstadt durch das Eleftherías-Tor, das erst in der ersten Hälfte des 20. Jh. in die Stadtmauer gebrochen wurde, sieht man im umzäunten Areal linker Hand wenige Ruinen aus der Antike. Die Grundmauern und Säulenreste stammen von einer Kultstätte aus dem 3. Jh.v.Chr.

Platía Símis

Pinakothek

| Museum |

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Die Pinakothek ist einer von vier Ausstellungsbereichen des Museums für neugriechische Kunst, die in unterschiedlichen Gebäuden über die Stadt verteilt untergebracht sind. In der Pinakothek an der Platía Símis werden Druckgrafiken mit Landschaften, Malereien und historische Landkarten aus dem 19. und 20. Jh. ausgestellt.

Platía Símis 2, www.mgamuseum.gr, Mo–Fr 8–14 und 17–21 Uhr (Zeiten variieren, bei der Touristen-Info nach aktuellen Zeiten fragen), 6 €, erm 3 € (Ticket ist für alle 4 Museen gültig)

Platía Argyrokástrou

| Platz |

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Der fotogene Platz mit dem alten Brunnen wird von Natursteinbauten der Johanniter gesäumt. Markantestes Bauwerk ist das alte Ordenshospital aus dem 14. Jh. mit der üppigen Bougainvillea an der Südwestseite. Im Osten erhebt sich die schlichte Herberge der Auvergne, Quartier und Versammlungsort der Ritter aus Südfrankreich.

Museum für dekorative Kunst

| Museum |

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Das in einer Halle des alten Hospitals untergebrachte kleine Museum zeugt mit Möbeln, Stickereien und Keramikkunst von der einst üblichen Einrichtungsart auf dem Dodekanes. Trachten aus Rhodos und von anderen Inseln des Archipels präsentieren den Kleidungsstil der Insulaner.

Platía Argyrokástrou, Tel. 22 41 36 52 56, Mi–Mo 8.30–15.40 Uhr, 2 €, erm. 1 € (Ticket beim Archäologischen Museum), Kombiticket siehe »ADAC Spartipp«, >

Panagía tou Kástrou

| Museum |

Detailkarte

In der Kirche »Maria von der Burg« vom 11. Jh., der ältesten Kirche der Altstadt, ist das Byzantinische Museum mit einer Sammlung weltlicher und sakraler byzantinischer Kunst untergebracht. Der als griechisch-orthodoxe Kirche erbaute Kreuzkuppelbau wurde von den Johannitern im 14. Jh. zur dreischiffigen Basilika im gotischen Stil umgebaut. Gezeigt werden Ikonen und Fresken vom 14.–18. Jh. Herausragend sind Fresken des 17. Jh. aus dem Kloster Thári (>) und des 14. Jh. von einem Kloster auf der benachbarten Insel Chálki.

Platía Mousíou, Tel. 22 41 36 52 56, Mi–Mo 8.30–15.40 Uhr, 2 €, erm. 1 € (Ticket beim Archäologischen Museum), Kombiticket siehe »ADAC Spartipp«, >

ADAC Mobil

Wer mit dem Bus anreist, fährt bis zur Néa Agorá. Die Altstadt betritt man dann von der Meerseite aus z.B. durch das Eleftherías-Tor, kann aber auch am Wasser entlang zu weiteren Toren laufen.

© Shutterstock.com: nikolpetr

Das Ordenshospital ist ein würdiger Rahmen für das Archäologische Museum

Archäologisches Museum

| Museum |

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Rhodos’ Geschichte auf einen Blick im alten Ordenshospital

Schon seit über 100 Jahren ist im größten erhaltenen Rittergebäude der Stadt das wichtigste Museum der Insel untergebracht. Der palastähnliche Bau wurde im 15. Jh. als Ordenshospital errichtet. Inzwischen staunen Besucher im riesigen Vierflügelbau mit dem zweistöckigen Arkadenhof über eine Fülle antiker Schätze aus Rhodos und von den benachbarten Inseln. Gleich hinter dem Torgang öffnet sich der einst von Lagerräumen und Ladenlokalen gesäumte Hof. Die Arkaden in der Südecke führen in den Garten, in dem mehrere antike Skulpturen und Bauteile ausgestellt werden. Die kostbarsten Museumsstücke stehen im Obergeschoss, wo auch der 50 m lange und 12 m breite frühere Krankensaal imponiert. Der sich über die...