Espresso mit dem Teufel - Wie er mir seine Tricks offenbarte, um die Welt zu retten. Ein Wegweiser durch das Labyrinth des Lebens

Espresso mit dem Teufel - Wie er mir seine Tricks offenbarte, um die Welt zu retten. Ein Wegweiser durch das Labyrinth des Lebens

von: Thomas Poppe

Irisiana, 2021

ISBN: 9783641279639 , 272 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 12,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Espresso mit dem Teufel - Wie er mir seine Tricks offenbarte, um die Welt zu retten. Ein Wegweiser durch das Labyrinth des Lebens


 

Was mich persönlich endlos nervt und schon immer geärgert hat: Die Gehirnwäsche der katholischen Kirche geht so weit, dass sie zentral auf Jahre hinaus die Bibeltexte festlegt, die Sonntag für Sonntag behandelt werden dürfen. Obwohl die Bibel durchaus optimistische und die Liebe feiernde Stellen hat, wählt der selbst ernannte Oberboss fast ausschließlich deprimierende Themen, die den immerwährenden Kampf gegen die Sünde, das Leiden und die Mühsal betonen. Und wenn Liebe und Frohmut vorkommen, dann nur als fernes Ziel im Paradies.

Oder die freudlosen, brutalen Texte, mit denen man sich auf Sterbezetteln verabschiedet, speziell von Frauen. Da ist meist die Rede von »mit Hingabe ertragenem, arbeitsreichem Leben«. Fast nie bedankt man sich bei einem Menschen, der seiner Umgebung Freude und Lachen gebracht hat. Die Religionen stellen es so dar, als ob Last, Mühsal und Schmerzen den Schlüssel bilden, mit dem man in den Himmel kommt. Was die Marktschreier einer solchen Idiotie allerdings selbst hinter Mauern und verschlossenen Türen getan haben und noch tun, kommt erst so allmählich ans Licht. Und noch immer lassen wir Babys taufen, weil sonst die Familie oder die Nachbarn schief schauen …

Denk einmal folgende Frage zu Ende, lass dir dabei Zeit: Was würde geschehen, wenn du in einer Kirche, Moschee, Synagoge, einem Tempel irgendwo auf dieser Welt deine Freundin während des Gottesdienstes innig küsst? Was geschieht, wenn du vor aller Augen deutlich zeigst, dass du deine Partnerin herzlich liebst? Und was geschähe erst, wenn zwei Männer oder zwei Frauen dasselbe tun?

Wie viele eurer Bischöfe und Päpste sind Menschen, die tatsächlich Lebensfreude und Menschenliebe ausstrahlen – Menschen, bei denen man sofort das Gefühl bekommt, so möchte man auch sein?

Wieder die Sache mit den Früchten, an denen ihr sie erkennen sollt.

Ich sage dir, es gehörte früher zu meinen größten Herausforderungen, Buddy so zu verstecken, dass sie genau dort, wo man sie anbetet, so gut wie nie gern zu Hause ist. Kleine Anekdote am Rande gefällig? Mein Freund Jesus spazierte einst an einer Kirche im Süden dieses Landes hier vorbei, als er einen Mann erblickte, dessen irdisches Körpergewand tiefschwarz bemalt war und der auf den Stufen einer kleinen Kirche saß. Jesus fragte ihn, warum er so traurig sei. Er antwortete: »Ich würde so gern einmal drinnen in der Kirche beten, aber das ist für Menschen wie mich nicht gestattet.« Jesus sagte zu ihm: »Mach dir nichts draus, ich darf auch nicht hinein.«

Ich kenne die Geschichte, aber im Rahmen unseres Gesprächs ergibt sie noch mehr Sinn. Dein »Freund« Jesus? Das bringe ich in meinem Kopf noch nicht ganz zusammen.

Na, mein Lieber, es müsste dir allmählich immer mehr einleuchten, dass ich von Buddy persönlich eingesetzt und ausgeschickt worden bin, um euch das Versteckspiel zu ermöglichen. Ich weiß, eure Religionshändler haben euch das Märchen verkauft, ich sei ein Gegner Buddys. Lächerlich! Zwischen Buddy und jedes Atom des Universums lässt sich kein Keil treiben. Du und ich, Buddy und du, das Universum und du und ich – wir sind eins. Die Aufsplitterung in die Vielfalt geschieht einzig und allein in deinem Kopf – und ich war ihr Motor, so war es gedacht. Im Gefüge von allem bin ich der Aufsplitternde, der Zerteiler.


Devil-Hack!

Immer ist die wichtigste Stunde

die gegenwärtige,

immer ist der wichtigste Mensch der,

der dir gerade gegenüber steht;

immer ist die wichtigste Tat die Liebe.

(Meister Eckhart)

Eine wichtige Frage drängt sich mir auf. Viele von uns haben größte Schwierigkeiten, sich überhaupt der Spiritualität zuzuwenden und an etwas Höheres zu glauben, weil sie sich immer wieder fragen: »Warum lässt Buddy in der Welt so viel Leid zu?« Ich persönlich ahne zwar, was da Sache ist, aber ich kann mein Gefühl dazu nicht gut in Worte fassen.

Das ist eine der ältesten Fragen der Menschheit. Die Antwort habe ich schon gegeben, aber Yogananda trifft’s genau:

»Alles Leid entsteht durch Missbrauch des freien Willens. Buddy hat uns die Fähigkeit verliehen, den freien Willen anzunehmen oder abzuweisen. Es liegt nicht in ihrem Willen, dass wir Schmerzen leiden; doch sie greift nicht ein, wenn wir uns zu einem Handeln entschließen, das uns Schmerzen und Leid bringt.

Die Menschen beachten den weisen Rat der Heiligen nicht, erwarten aber, durch ungewöhnliche Umstände oder irgendein Wunder errettet zu werden, wenn sie in Not sind. Buddy kann alles vollbringen, doch sie weiß, dass die Liebe und das richtige Verhalten des Menschen nicht mit Wundern erkauft werden kann.

Buddy hat uns als ihre Kinder ausgesandt, und als solche müssen wir wieder zu ihr zurückkehren. Es gibt nur eine Möglichkeit, sich wieder mit ihr zu vereinigen: seinen eigenen Willen zu gebrauchen. Keine andere Kraft auf Erden oder im Himmel kann dies für uns tun. Wenn ihr aber aus tiefstem Herzen nach Buddy ruft, schickt sie euch LehrerInnen, die euch aus der Einöde der Schmerzen ins Haus ihrer ewigen Freude heimführen.

Buddy hat euch freien Willen verliehen und kann deshalb nicht wie ein Diktator handeln. Obwohl sie Allmacht besitzt, befreit sie euch nicht einfach von eurem Leid, wenn ihr den Weg falschen Handelns gewählt habt. Ist es recht zu erwarten, dass sie euch von aller Last befreit, wenn ihr mit euren Gedanken und Handlungen ständig gegen ihre Gesetze verstoßt? Befolgt ihre Grundsätze, wie ihr Sohn sie in der Bergpredigt niedergelegt hat; darin besteht das Geheimnis des Glücks.«

Das hat Yogananda geschrieben, einer eurer besten Freunde. Ein sehr wirksamer Devil-Hack ist die Lektüre seiner Bücher, besonders die »Autobiographie eines Yogi« und »Wo Licht ist«. Das Leid auf der Welt ist tatsächlich nur erklärbar, wenn man echten Glauben hat – gleichgültig, welchen Namen die Religion trägt, von der man sich Weisheit, Inspiration und Zuversicht holen möchte.

Ohne die Gewissheit, dass jede Seele Gerechtigkeit erfährt, gibt es keine Antwort auf die Frage nach dem Sinn. Ohne die absolute Gewissheit, dass es einen freien Willen gibt, auch nicht.

Yoganandas Arbeit ist mir nicht fremd. Ich fand sie so zeitlos gültig und authentisch, dass ich sogar meinen Sohn inspiriert habe, bei einem Jugendcamp teilzunehmen, das von seinen heutigen Anhängern organisiert worden war. Das ging leider vollkommen nach hinten los, denn offenbar haben sich die modernen Anhänger Yoganandas von der Weltoffenheit und Liebe entfernt, die seine Arbeit auszeichnete.

Das ist mir bekannt und bestätigt nur ein Naturgesetz. Da gibt es eine kleine Anekdote von einem berühmten spirituellen Lehrer aus dem 12. Jahrhundert, der eines Tages krank im Bett lag und Besuch von einem ebenso erhabenen Meister bekam. Jener fragte ihn, ob er einen besonderen Wunsch habe. »Ein Apfel wäre schön«, sagte der Kranke, obwohl gerade tiefster Winter herrschte. Da hob der Besucher seine Hand senkrecht nach oben, und als er sie wieder sinken ließ, hatte er einen Apfel in der Hand, den er dem Patienten reichte. Wenig später, als sich der Besucher wieder auf den Heimweg gemacht hatte, fragte ihn der Schüler, der ihn begleitete: »Meister, mir ist nicht entgangen, dass der Apfel ein Wurmloch hatte. Verzeih mir die Frage, wie kann es sein, dass eine Frucht aus himmlischen Sphären mit einem solchen Makel behaftet war?« »Mein treuer Freund, ausnahmslos alles, was mit dem Irdischen in Berührung kommt, muss an seiner Unvollkommenheit teilhaben.«

Kein heiliger Mann, kein Guru oder Meister ist davor geschützt, dass seine Anhänger seine Botschaft verzerren, falsch verstehen, aus Egoismus zerstören. Im Gegenteil, das ist wie gesagt ein Naturgesetz. Die Inquisition hat nichts mit Jesus’ Botschaft zu tun. Lies die Bergpredigt und du kannst klar erkennen, was Sache ist.

Verstanden, ich war nur etwas allergisch, was Yoganandas heutige Schüler betrifft. Zurück zum vorigen Thema des Schicksals der Seele. Du willst mir also im Klartext sagen, dass sich ein Baby, das von seinem Vater ermordet wird, diesen Weg vor seiner Geburt selbst ausgesucht hat? Das ist einerseits ein ziemlich furchtbarer Gedanke, andererseits liegt darin aber auch ein gewisser Trost, denke ich …

Noch einmal anders formuliert: Damit alles einen Sinn bekommt, selbst all das Wilde, das die Morgenzeitungen füllt: Gewinne die felsenfeste Überzeugung, dass sich jeder Mensch lange vor seiner Geburt seinen späteren Weg auf dieser Erde mit allen Erfahrungen und Geschehnissen darin selbst ausgesucht hat – um daran zu lernen und zu reifen und seine Seele zu entfalten. Und natürlich auch, um manche dieser selbst gewählten Lektionen zu verschieben und Umwege zu gehen. Diese Überzeugung zu entwickeln, hätte viele Vorteile.

Nebenbei bemerkt: Eure Religionshändler haben im Laufe der Geschichte schwer daran gearbeitet, die wahren Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung zu verbergen.

Aber warum?

Um ihre eigene Macht zu zementieren. Sie haben einfach fast jedes...