plant based wisdom - Die wunderbare Kraft ätherischer Öle

plant based wisdom - Die wunderbare Kraft ätherischer Öle

von: Madhavi Guemoes

Aurum Verlag, 2021

ISBN: 9783958835023 , 200 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,99 EUR

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plant based wisdom - Die wunderbare Kraft ätherischer Öle


 

Im 18. Jahrhundert wurden ätherische Öle ausgiebig genutzt und es wurde viel Forschung über ihre medizinischen Eigenschaften betrieben. Einige Apotheker hatten sogar ihre eigenen Destillierapparate, um ätherische Öle herzustellen. Auf der anderen Seite kam es in dieser Zeit zu einer zunehmenden Ausbildung und Spezialisierung der sogenannten Schulmedizin, die schließlich versuchte, das Heilen aus den Händen der Laien zu nehmen, und im 19. Jahrhundert wurde schließlich der Hausarzt etabliert, wie wir ihn heute noch kennen. Den Leibarzt gab es natürlich schon im Altertum, aber nur für die Herrscher. Öle von Kamille, Zimt, Fenchel, Lorbeer, Wacholderbeere, Rosmarin und Thymian wurden als offizielle ätherische Öle in William Whitla`s Materia Medica (1882) aufgenommen. Im Jahr 1887 veröffentlichte Charles Chamberland Studien, die die antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften vieler ätherischer Öle zeigten (z. B. Lavendel, Wacholderbeere, Sandelholz, Thymian, Zimt und Zeder).

In vielerlei Hinsicht ist die Geschichte der Aromatherapie auch die Geschichte der Kräutermedizin, die wiederum eine lange und weitreichende Geschichte in der ganzen Welt hat. Wenn du dich dafür interessierst, ist es wirklich empfehlenswert, tiefer einzutauchen. Pflanzen, insbesondere aromatische Pflanzen, werden seit Tausenden von Jahren eingesetzt und gelten nach wie vor als wichtige Quelle der Medizin. Die Aromatherapie, wie sie heute bekannt ist, ist jedoch eine modernere Weiterentwicklung dessen, was als Aromapraxis in früheren Kulturen galt. Der Begriff „Aromatherapie“ wurde von dem französischen Chemiker René-Maurice Gattefossé im Jahr 1937 geprägt. Sein Buch Gattefossés Aromatherapie enthält frühe klinische Erkenntnisse zur Anwendung von ätherischen Ölen bei einer Vielzahl von physiologischen Beschwerden. Dabei scheint es wichtig, zu verstehen, welche Absicht Gattefossé mit der Prägung des Wortes verfolgte, denn er wollte die medizinische Anwendung von ätherischen Ölen eindeutig von deren Nutzung in der Parfümerie unterscheiden. Gattefossé war nämlich auch Parfümeur und brachte als solcher zunächst eine Liebe und Leidenschaft für Aromen mit. Später beschäftigte er sich intensiv mit dem Studium und der Anwendung von ätherischen Ölen für medizinische Zwecke und arbeitete in seiner Forschung u. a. mit Krankenhäusern zusammen, um die heilende Wirkung von ätherischen Ölen zu testen.

Zwei weitere Personen haben ebenfalls einen großen Beitrag zur Ausgestaltung der modernen Aromatherapie geleistet: zum einen Marguerite Maury, deren Arbeit mit ätherischen Ölen zur Entstehung der ganzheitlichen Aromatherapie-Praxis, wie wir sie heute kennen, führte. 1895 in Österreich geboren, wurde Maury als Krankenschwester und chirurgische Assistentin in Wien ausgebildet und zog dann nach Frankreich. Dort stieß sie auf ein Buch mit dem Titel Les Grandes Possibilités par les Matières Odoriferantes (Die großen Möglichkeiten von Geruchsstoffen) von einem gewissen Dr. Chabenes. Dieses Buch sollte in ihr eine lebenslange Leidenschaft für die Forschung und Aufklärung im Bereich Aromatherapie wecken. Zusammen mit ihrem Mann widmete sie sich zahlreichen Heilansätzen, darunter: Homöopathie, Naturheilkunde, Akupunktur, Yoga und Meditation. Marguerite Maury leistete Pionierarbeit in der Entwicklung der dermalen Anwendung von ätherischen Ölen und trug damit zur allgemeinen Anerkennung der psychologischen und physiologischen Vorteile bei. Die populäre Anwendung von ätherischen Ölen auf der Haut wird auf das bahnbrechende Werk von Marguerite Maury mit dem Titel Le Capital Jeunesse (Das Geheimnis von Leben und Jugend) zurückgeführt, das 1961 in Frankreich veröffentlicht wurde. In diesem Buch erweiterte Maury ihre Ideen über die Geheimnisse des Jungbleibens und teilte ihre Erkenntnisse über die Anwendung ätherischer Öle, die den Grundstein für die moderne Entwicklung der ganzheitlichen Aromatherapie legten.

Ein weiterer Pionier war Dr. Jean Valnet. Er wurde 1945 als Schulmediziner an der Universität von Lyon ausgebildet. Valnet begann 1953 mit der Erforschung ätherischer Öle und konzentrierte sich dabei vor allem auf die besten Anwendungsmethoden sowie die Dosierungen, die notwendig sind, um einen maximalen Nutzen ohne das Risiko von Nebenwirkungen zu erreichen. Jean Valnet war sehr an der Erforschung der antiinfektiösen und antibiotischen Eigenschaften von ätherischen Ölen interessiert. Im Jahr 1960 leitete er Kongresse mit Universitätsdozenten und Mitgliedern der Akademie der Medizin als Gutachter. 1961 wurde er Mitarbeiter des Internationalen Zentrums für biologische Forschung in Genf und wirkte an einer Reihe von wissenschaftlichen Zeitschriften mit; auch die französische und ausländische Presse widmete ihm regelmäßig Artikel. 1971 gründete er die Vereinigung für Studium und Forschung der Aromatherapie und Phytotherapie. 1981 gründete er das Kollegium für Phyto-Aromatherapie und französischsprachige Feldärzte, das dasselbe Ziel wie seine erste Gesellschaft verfolgte, nämlich den Zusammenschluss von Fachleuten des Gesundheitswesens (Ärzte, Apotheker, Tierärzte, Chirurgen, Biologen usw.), die auf dem Gebiet der Phytotherapie und Aromatherapie forschten. Er kreierte eigene Ätherische-Öl-Komplexe, Tegarome (indiziert bei Verbrennungen, Insektenstichen, Sonnenbrand), Climarome (bei Atemwegsproblemen) und Flexarome (beruhigend bei Muskelverspannungen). 1985 übergab er die Produktion seiner Präparate an das Labor Cosbionat, das sich auf die Herstellung und Verpackung von Produkten auf pflanzlicher Basis spezialisiert hatte. Das Labor widmet sich auch heute noch ausschließlich der Aromatherapie von Doktor Valnet – die Formeln seiner Produkte wurden nie verändert. Schüler dieser Richtung sind u. a. Paul Belaiche, Jean Claude Lapraz, Christian Duraffourd d’Hervincourt, Jean-Michel Morel.

Am Beginn der modernen Aromatherapie gab es also zwei Hauptzweige: die französische Schule mit ihrem wissenschaftlichen und klinischen Ansatz, der sich mit der starken, französischen medizinischen Tradition verband, und die angelsächsische Denkschule, die auf die Arbeit von Margaret Maury zurückgeht, die den spezielleren Weg des Wohlbefindens durch den Einsatz von Massagetechniken mit Aromaölen wählte.

Aus chemischer Sicht ist ein ätherisches Öl eine konzentrierte hydrophobe Flüssigkeit, die duftende, flüchtige Verbindungen aus einer bestimmten Pflanzenart enthält. Ein Öl ist „ätherisch“ in dem Sinne, dass es die „Essenz“ einer Pflanze enthält – deren charakteristischen Duft und deren Phytonährstoffe. Mehr als 1.000 Pflanzenfamilien und etwa 2.000 Arten liefern ätherische Öle. Diese Öle befinden sich in winzigen sekretorischen Strukturen, die in verschiedenen Pflanzenteilen zu finden sind, wie z. B. Blättern (Eukalyptus, Salbei, Thymian), Beeren (Wacholder), Gräser (Zitronella), Blütenspitzen (Lavendel), Blütenblätter (Rose, Jasmin, Ylang-Ylang), Wurzeln (Vetiver), Früchte (Orange, Zitrone), Harze (Weihrauch, Myrrhe), Holz (Zeder, Sandelholz), Rinde (Zimt), Samen, Rhizome (Ingwer) und Schalen (Zitrone, Limette, Orange). Trotz der Bezeichnung „Öl“ fühlen sich all diese Pflanzenteile nicht „ölig“ an. Ätherische Öle sind übrigens leichter als Wasser; sie können nicht mit Wasser verdünnt werden, mischen sich aber leicht mit Alkohol oder Fetten. Sie werden in der Regel durch Destillation gewonnen, unter Verwendung von Wasserdampf. Andere Verfahren sind Expression, Lösungsmittelextraktion, absolute Ölextraktion oder das Abzapfen von Harz und die Kaltpressung.

TIPPS FÜR DEINEN EINKAUF


Ganz gleich, ob du ganz neu in der Welt der ätherischen Öle unterwegs bist oder schon ein paar Öl-Fläschchen dein Eigen nennen darfst: Hast du dich schon einmal gefragt, was eigentlich wirklich in den Öl-Flaschen drin ist? Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft gepanscht wird! Ätherische Öle werden oft gestreckt, verunreinigt oder mit synthetischen Stoffen angereichert. Und selbst, wenn es reine ätherische Öle sind, weißt du nicht, ob sie tatsächlich von astreiner Qualität sind. Ich persönlich finde es immens wichtig, nur reinste ätherische Öle von bester Qualität zu nutzen. Sie kosten natürlich auch ein bisschen mehr und es gibt einiges zu beachten, aber das ist es mir immer wert.

Längst nicht alle ätherischen Öle werden unter den Prämissen der Reinheit und Echtheit hergestellt. Das bedeutet, dass du ganz achtsam sein musst, wenn es darum geht, hochwertige und wirklich reine ätherische Öle zu kaufen. In den letzten Jahren hat sich die Wellness-Szene zu einer boomenden Industrie entwickelt und ätherische Öle sind für Verbraucher leichter verfügbar als je zuvor. Das bedeutet aber auch, dass es auf dem Markt leider viel Schrott gibt. Einige dieser braunen Flaschen, die du in den Regalen im Bio- oder Supermarkt siehst, sind mit billigen synthetischen Füllstoffen,...